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Die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Astrid Hollmann hat Dienstherrn und Arbeitgeber aufgefordert, alles zu tun, um die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der privatisierten Bereiche vor verbalen und tätlichen Attacken zu schützen. „Die Zunahme der Gewalttätigkeiten und Respektlosigkeiten ist nicht hinnehmbar", machte Hollmann am Montag, 29. August 2016, am Rande einer Aktion zum Auftakt der dbb jugend-Wertschätzungskonferenz am 29. August 2016 in Berlin deutlich.

Auf dem Hausvogteiplatz in der Mitte der Hauptstadt setzte die die dbb jugend ein deutliches Zeichen gegen Angriffe auf Beschäftigte: Junge Beamte und Angestellte – eine Sachbearbeiterin vom Rundfunkbeitragsservice, eine Zugbegleiterin, ein Polizist und ein Krankenpfleger – ließen sich „für die gute Sache" anpöbeln und angreifen, um auf die steigende Gewalt gegenüber den Menschen im Staatsdienst aufmerksam zu machen. Im Anschluss an das von Medien und Politik vielbeachtete Szenario trafen sich junge Beschäftigte im dbb forum berlin zur Wertschätzungskonferenz der dbb jugend, wo sie sich über ihre persönlichen Erlebnisse im Dienst austauschten und sich in Workshops und Trainings über Gefährdungsbeurteilung und Deeskalation informierten.

„Ein Angriff auf eine Frau oder einen Mann im Staatsdienst ist ein Angriff auf unser aller Zusammenleben. Jeder Beschäftigte des öffentlichen Dienstes ist ein Bürger, der sich in den Dienst der anderen stellt," betonte die dbb Vize und kritisierte, dass der Staat und seine Beschäftigten immer mehr als Gegner wahrgenommen würden. „Das ist ein Trend, den wir nicht unterschätzen dürfen, und wir müssen uns gemeinsam mit Politik und Arbeitgebern auf die Suche nach den Ursachen hierfür machen." Gleichzeitig seien eine Vielzahl von Maßnahmen erforderlich, um umgehend mehr Schutz für die Beschäftigten zu gewährleisten, so Hollmann. Notwendig sind eine gute Aus- und Fortbildung der Beschäftigten, ein verstärkter Arbeitsschutz vor allem in der Prävention und technische Maßnahmen, die sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Behörden orientieren, wie etwa Eingangskontrollen und Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen.

dbb jugend-Chefin Kothe: „Null Toleranz bei Gewalt"

Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb jugend, betonte: „Bei Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes darf es null Toleranz geben." Inzwischen würden neben Polizisten auch Lehrer, Mitarbeiter von Bürgerämtern, Jobcentern, Krankenkassen und sogar Kfz-Zulassungsstellen immer häufiger beschimpft oder körperlich angegangen, berichtete Kothe. Ebenso „inakzeptabel und skandalös" sei es, dass zunehmend auch Rettungskräfte bei ihrer Arbeit behindert oder bedroht würden. „Die Menschen im Staatsdienst sind kein Freiwild, sondern erfüllen Aufgaben im Sinne des Gemeinwohls", unterstrich die dbb jugend-Chefin. Neben besseren Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten in Gestalt von systematischen Gefahrenanalysen, verbindlichen verwaltungs- und behördenindividuellen Sicherheitskonzepten und Präventionstrainings fordert die dbb jugend, dass Attacken künftig durchgehend öffentlich gemacht und angezeigt sowie statistisch erfasst werden. „Dazu gehört auch, dass Arbeitgeber und Dienstherrn Vorfälle nicht, wie es leider noch allzu häufig vorkommt, bagatellisieren", mahnte Kothe.

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